50 erfolgreiche Stunden
A1-Jugend | 07. Apr 2016

Die Ausgangslage vor dem Duell mit den Oberbergern war klar. Nur ein Sieg sichert der Mannschaft von Trainer Sebastian Bagats den erneuten Einzug in die Runde der letzten Acht. Dementsprechend fahrig ging es in der ersten Halbzeit hin und her, ab dem 4:7 liefen die Hausherren bis zum Seitenwechsel einem Zwei-bis-Drei-Tore-Rückstand hinterher. Maximilian Nowatzki traf 36 Sekunden vor der Halbzeitsirene zum 12:13-Anschluss. „Wir haben zu sehr in die Breite gespielt und uns in Zweikämpfe verstrickt“, vermisste Bagats die spielerische Linie und die Durchschlagskraft. Ein glänzend aufgelegter Lasse Hasenforther im Gäste-Gehäuse tat das Übrige. Außerdem missfiel dem Mindener Coach die Einstellung. Seine Mannschaft habe nicht die Einstellung gezeigt, „die man für ein solches Endspiel braucht.“

Nach der lauten Kabinenansprache wurde es schlagartig besser. Dem Gummersbacher Rückraum begegnete die GWD-Defensive mit mehr Härte und störte die Kreise von Gummersbachs Fynn Herzig empfindlich. Dem Rückraumlinken, der im ersten Abschnitt sieben Mal einnetzte, gelangen nur noch zwei Treffer. Die Ballgewinne münzten die Grün-Weißen mit nun konsequenteren Abschlüssen in eine knappe 14:13-Führung und als der für das Spiel des VfL so wichtige Spielmacher Sebastian Schöneseiffen mit Krämpfen ausschied, war der Weg für den Dankerser Sturmlauf frei. Mit dem 28:23 in der 54. Minute durch den B-Jugendlichen Maximilian Nowatzki, der auf der Linkshänder-Position einen starken Eindruck hinterließ, stand die zweite Viertelfinal-Teilnahme vor 300 begeisterten Zuschauern fest. Gegner ist der süddeutsche Meister JSG Balingen-Weilstetten.

Müde Beine – Schwacher Start – Derbysieg

Schönheitspreise gibt es in Derbies bekanntlich keine zu verteilen. Erst Recht nicht nach dem kräftezehrenden, nervenaufreibenden und schließlich in einem Happy-End mündenden Spiel gegen den VfL Gummersbach. Trotzdem wollte Bagats zum Abschluss der regulären Spielzeit unbedingt einen Sieg bei der JSG NSM-Nettelstedt einfahren, ob wohl dieser für die Wertung völlig unerheblich war. Auch deshalb wurde der Coach an der Seitenlinie im ersten Abschnitt das eine oder andere Mal lauter.

Die Motivation war den Mindenern keinesfalls abzusprechen, doch fehlten in einigen Szenen deutlich sichtlich die nötige Entschlossenheit und der letzte Wille. Offensiv taten sich Mats Korte und Co. schwer gegen die 6:0-Abwehr der Hausherren, hinten ging die Rechnung, JSG-Torjäger Fynn Wiebe durch Jonas Grass aus dem Spiel zu nehmen, nicht zu 100 Prozent auf. Erst die Umstellung auf die gewohnte 3:2:1-Formation und die Hereinnahme von Keeper Jonas Zollitsch brachte hinten zwar mehr Sicherheit. Offensiv hingegen konnten die Schwachstellen bis zum Ende des ersten Abschnitts nicht behoben werden. Mit einem verdienten 10:13-Rückstand ging es in die Kabine.

In der wurde es wohl wieder lauter in der Kabine. Wie aufgedreht kamen die Grün-Weißen aus der Kabine, wandelten den Rückstand mit einem 6:1-Lauf in eine 16:14-Führung um. Die verspielten die Dankerser gegen die kämpferisch starke JSG beim 21:22 wieder und konnten sich bei Zollitsch bedanken, dass er in der heißen Phase, in der das Spiel wieder zu kippen drohte, hellwach war. Bis zum 26:26 (54.) stand das Derby auf des Messers Schneide. Doch ein Dreierpack von Justus Richtzenhain, und dem insgesamt neunfachen Torschützen Mats Korte (2) brachten die 29:26-Führung und die Vorentscheidung zum 32:30-Sieg. „Am Ende haben wir es über die individuelle Klasse geregelt. Es war eine Energieleistung“, so Bagats, der sich zudem über ein gelungenes Comeback von Jonas Gertges (10/5) freuen konnte.