Alles gegeben, aber doch knapp verloren
A1-Jugend | 09. Mai 2016

Es ging gut los. Gleich den ersten Angriff des Titelverteidigers beendete Marian Michalczik mit einem Steal, den Lukas Kister per Gegenstoß einnetzte. Und als Maximilian Nowatzki von Rechtsaußen zum 2:1 einwarf, war die Kulissen in der gut gefüllten Dankerser Sporthalle da. Doch dann der nächste Nackenschlag für die Grün-Weißen. Nach einem Hampelmann gegen den frei vor ihm auftauchenden Marc Esche hielt sich Joel Birlehm den hinteren Oberschenkel und musste wenig später ausgewechselt werden. Die genaue Diagnose steht noch nicht fest. Aber Spannmann Jonas Zollitsch schwang sich im Fortgang der Partie zu einer richtig starken Leistung auf und zeigte einige sehenswerte Parade, darunter auch drei Strafwürfe.

Doch auch Zollitsch konnte nicht verhindern, dass die Leipziger nun das Kommando übernahmen und mit 10:5 in Führung gingen und mit flüssigem Angriffsspiel unter Beweis stellten, warum sie derzeit als das Non-Plus-Ultra im deutschen A-Jugendhandball gehandelt werden.

Erst mit der zweiten Zeitstrafe gegen Leipzigs starken Linkshänder Gregor Remke nach Foul an dem stark aufspielenden Marian Michalczik kamen die Hausherren wieder besser ins Spiel und nutzten die numerische Überlegenheit zu zwei Treffern durch Kister und Justus Richtzenhain zum 7:10. Und hätte wenig später der energisch durchbrechende Tim Brand das 9:11 markiert, vielleicht wäre schon zum Seitenwechsel ein besseres Ergebnis für die Bagats-Sieben drin gewesen.

Direkt nach dem Seitenwechsel setzte Zollitsch mit einem gefangenen Wurf von Franz Semper ein dickes Ausrufezeichen. Das nutzten seine Vorderleute zu einem unwiderstehlichen Lauf zum 13:13. Leipzigs Trainer André Haber reagierte folgerichtig mit der Auszeit. In den folgenden Minuten gingen die Mindener immer wieder in Führung, doch die Sachsen sorgten immer wieder mit schnellen Ausgleichs-Treffern für eine kleine Abkühlung der nun kochenden Halle und gingen ihrerseits wieder mit 18:17 und 19:17 in Führung. Davon ließ sich GWD nicht beirren und erst recht nicht abschütteln, schaffte zwischenzeitlich sogar durch Jonas Gertges den 20:20 Ausgleich und blieb bis in die Schlussphase auf Tuchfühlung. Zum Schluss hatte der Meister jedoch das bessere Ende für sich und GWD blieb die Erkenntnis, dem großen Favoriten mächtig Paroli geboten zu haben.

GWD Minden: Zollitsch – Kister 9/5, Grass, Brand, Rodenkirchen, Krumm, Nowatzki 2, Gertges 3, Korte 2, Richtzenhain 2, Michalczik 6.

Text: Christian Bendig
Foto: Andreas Kister