Bredemeier: „Den Verein fitter für die Zukunft machen“
Allgemein | 28. Dez 2016

Horst Bredemeier, du bist seit 2005 Vorsitzender des TSV Grün-Weiß Dankersen-Minden und auf der Jahreshauptversammlung einstimmig für weitere zwei Jahre in dem Amt bestätigt worden. Was sind für dich die vordringlichsten Aufgaben, die anstehen?

HORST BREDEMEIER: Wir müssen den Verein fitter für die Zukunft machen. Die Strukturen sind da, wir müssen sie aber besser mit Leben erfüllen. Angefangen im Vorstand, wo wir uns personell wieder breiter aufstellen müssen. Die Position des 2. Vorsitzenden Jugend ist nach dem beruflich bedingten Rückzug von Dirk Kämper, der zum Saisonende auch als Trainer der B1-Jugend aufhören wird, nicht mehr besetzt. Kompensiert wird dies zum Teil, weil die theoretische Arbeit in der Bundesliga mit erledigt wird.

Ist fehlendes ehrenamtliches Engagement ein generelles Problem im Verein?

BREDEMEIER: Die Ehrenamtlichkeit muss grundsätzlich gestärkt werden, aber bei uns besonders im Vorstand. Auch die Position des 2. Vorsitzenden Finanzen, den ich mit übernommen habe, ist nicht besetzt. Da wir im Breitensport- und Leistungssportbereich arbeiten, brauchen wir für die beiden vakanten Posten zwei Topleute. Laut Satzung haben wir im Vorstand einen 1. Vorsitzenden sowie 2. Vorsitzende für die – neben Jugend und Finanzen – weiteren Bereiche Handball, Marketing, Verwaltung und Breitensport mit den Abteilungen Judo, wo es übrigens eine sensationelle Entwicklung gibt, sowie Volleyball und Turnen. Ein großer Dank geht an die zum Glück noch zahlreichen Ehrenamtlichen, die wir zur Betreuung der einzelnen Mannschaften haben.

Im Mittelpunkt steht bei GWD der Handball. Welches sind die nächsten Aufgaben, die in Angriff genommen werden müssen?

BREDEMEIER: Als nächstes steht die Klärung der Trainerfragen für die kommende Saison an, wobei Dietmar Molthahn als leitender Jugendtrainer federführend ist. Dann werden wir uns die Wünsche der Trainer für eine Verbesserung ihrer Arbeit anhören. Im sportwissenschaftlichen Bereich geht es außerdem um die Ausweitung des Krafttrainings auch für die C-Jugend.

Die vergangene Saison war im Nachwuchsbereich mit den Spielen der A- und B-Jugend um die deutsche Meisterschaft für GWD herausragend. Die A-Jugend schickt sich an, dies zu wiederholen. Welche Ansatzpunkte gibt es, dieses Niveau dauerhaft zu festigen?

BREDEMEIER: Sportfachlich geht es um den Erhalt der Jahrgangsmannschaften, um in einem durchgängigen System zu bleiben. Wir müssen besonders auf die jüngeren Jahrgänge 2004, 2005 und 2006 schauen. Dabei sollten wir eine stärkere Zusammenarbeit mit den Grundschulen in Minden anstreben, zum Beispiel der Domschule oder der Bierpohlschule. Verstärken müssen wir auch das Scouting von Nachwuchstalenten, was bereits durch die Einbindung von Walter Haase, dem Koordinator Leistung im Westdeutschen Handballverband, geschehen ist. Beim Scouting möchte ich mich auch selbst mit Besuchen beim Länderpokal oder bei Jugendländerspielen mehr einbringen, weil es mir Spaß macht. Bei der A-Jugend ist es unser Ziel, in unserer Staffel immer mindestens Platz vier oder fünf zu schaffen, damit wir nicht in die Qualifikation um einen Bundesligaplatz müssen.

Mit dem Besselgymnasium Minden als NRW-Sportschule gibt es einen starken Kooperationspartner. Immer häufiger zur Sprache kommt der Traum von der Errichtung eines Vollzeitinternats. Wie weit sind die Überlegungen gediehen?

BREDEMEIER: Zum einen gibt es das Tagesgeschäft, wo wir besser werden können. Zum anderen blicken wir nach vorn und haben die Vision vom Bau eines Jugendleistungszentrums. Dies ist von einem unserer großen Partner so angedacht, wobei es über die Größenordnung noch unterschiedliche Auffassungen gibt. Diese gehen von einer Ergänzung des bestehenden Angebots um ein Internat bis zum Neubau eines Zentrums, wofür es bereits einen in der GWD-Geschäftsstelle ausgehängten Plan gibt.

 Am Ende aller Anstrengungen steht die Bundesliga als Ziel sowohl der Nachwuchstalente als auch der Vereinsverantwortlichen, die dort die eigenen Spieler sehen wollen. Wie groß sollte die Erfolgsquote sein?

BREDEMEIER: Unser Ziel muss es sein, jedes Jahr einen Bundesligaspieler auszubilden. Dabei sind wir auf einem guten Weg. Auch, weil wir nach Ulf Schefvert nun mit Frank Carstens wieder einen Bundesligatrainer haben, der das GWD-Nachwuchskonzept lebt und damit am Image des Vereins als Talentschmiede arbeitet.

© TSV GWD Minden – wb