Mehr Pech geht nicht – Großartige Leistung nicht belohnt
| 03. Dez 2015

GWD Minden kam glänzend in die Partie. Dem Gegner, der mit seinem mit Legionären bestückten Kader in die zweite Liga will, wurde vor 1000 Zuschauern in der Geestlandhalle kein Zentimeter Raum gelassen. Nach einem Doppelschlag von Tim Wieling führte GWD in der 8. Minute 4:2, konnte in der 11. Minute durch einer verwandelten Strafwurf des quirligen Rechtsaußen sogar mit drei Toren in Führung gehen. In der Folge wendeten die Gastgeber erst einmal das Blatt, kamen durch den neunfachen Torschützen Jürgen Steinscherer zum 9:8-Führung (19.)

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Mindener Youngsters kühlen Kopf bewahrten und sich in der Phase vor dem Seitenwechsel durch Fabian Breuer sogar wieder auf zwei Treffer absetzen und mit einer verdienten Führung in die Kabinen gingen.
Nach dem Wechsel drehte Fredenbeck das Spiel, warf sich mit 17:15 in Front (37.). Das Spiel drohte zu kippen, aber die Ernst-

Sieben ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. „Es ist prima, dass wir in dieser Phase nicht den Kopf verloren haben“, sagte Ernst stolz. Sicher auch ein Ergebnis der vielen Auswärtssiege in dieser Saison und ein Beleg für gestiegenes Selbstbewusstsein und Kaltschnäuzigkeit.

Die Weserstädter warfen sich mit einem 4:0-Lauf wieder in Front. Ganz stark in diese Phase agierte Julien Knickmeier, der zwei seiner vier Treffer in diesen Minuten beisteuerte. Bis in die 51. Minute sollte dieses kleine Polster Bestand haben ehe der Tabellenführer zum energischen Schlussspurt ansetzen sollte. Doch auch in diesem hatten die Grün-Weißen immer eine Antwort auf die Fredenbecker Bemühungen. Und als Kapitän Christopher Kunisch 45 Sekunden vor der Sirene zum 27:26 einwarf, deutete vieles auf die Sensation hin. Erst Recht als die Dankerser wieder in Ballbesitz kamen und elf Sekunden vor Schluss die Auszeit nahmen, um den finalen Angriffszug zu besprechen.

Was dann folgte, war an Dramatik kaum zu überbieten. Kunisch kann mit der vermeintlich letzten Aktion des Spiels alles entscheiden, doch der Wurf landet am Fuß von Edgars Kuksa. Von dem fliegt das Leder in hohem Bogen zu eimem Fredenbecker Akteur, der spielt weiter auf Lars Kratzenberg und der markiert eine Sekunde vor dem Schlusssignal den glücklichen Ausgleich.

„Das nennt man wohl maximales Pech“, meinte GWD-Trainer Markus Ernst, war aber zu Recht stolz auf sein junges Team, das ohne Jannik Jungmann und Abwehrstratege Alexander Hahne auskommen musste. Zudem zog sich Deckungs-Center Moritz Rodenkirchen im Verlaufe des Spiels eine Gehirnerschütterung zu, so dass A-Jugendspieler Lukas Kister im Mittelblock in die Bresche springen musste.

GWD Minden II: Krieter 1.- 60., Räbiger bei einem Siebenmeter – Kunisch 4, Wieling 8/3, Kister 4, Rodenkirchen, Knickmeier 4, Hösl, Kern, Breuer 4, Oevermann, Hartwich 3.

Text und Foto: cb