Tabellenführer nutzt zehn schwache Minuten gnadenlos
| 04. Nov 2014

So kassierte GWD Minden II seine erste Niederlage unter der Regie des neuen Trainers Markus Ernst. „Das Duell war insgesamt sehr eng und ausgeglichen. Leider haben wir es versäumt, bei unserer 20:19-Führung den Vorsprung weiter auszubauen“, berichtete der Mindener Trainer Markus Ernst, in dessen Truppe die angeschlagenen Marius Traue und Jannik Jungmann (beide sechs Tore) für mehr als die Hälfte der GWD-Treffer verantwortlich zeichneten. Die HSG Krefeld agierte da wesentlich geschlossener, verteilte die Hauptlast auf sechs Schultern.

Beim Duell mit dem Spitzenteam von Trainer Olaf Mast entwickelte sich vom Anwurf an vor 360 Zuschauern ein Spiel auf Augenhöhe. „Ich bin schon lange mit dabei, aber selten habe ich im Bus gesessen und mich über eine Niederlage geärgert“, meinte Team-Manager Rainer Hösl. Ausschlaggebend waren zehn Minuten zwischen der 46. Und 56. Minute. Rechtsaußen Artjom Antonevitch hatte mit seinem einzigen Treffer der Partie zum 16:16 ausgleichen, der immer noch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte spielende Christopher Kunisch die 18:17-Führung besorgt. Wenig später markierte Marius Traue mit einem Doppelschlag den 19:19-Ausgleich und die 20:19-Führung (47. Minute). Dann war es für einige Minuten mit der Mindener Herrlichkeit vorbei. Stephan Pletz, Thomas Phlak und Thomas Pannen schraubten dann die Führung auf 23:20, ehe abermals der vierfache Torschütze Pannen in der 56. Minute zum 26:21 traf.

„Zuvor hatten wir eine gute Deckung, haben uns viele Bälle dadurch erobert. Leider war dann die Effektivität im Angriff dann nicht groß genug“, ärgerte sich Markus Ernst, der jedoch auch wenige Wechselalternativen hatte. Lucas Schneider und Gordon Gräfe gingen mit Magenbeschwerden in die Partie und konnten nicht ihr volles Leistungsvermögen abrufen.

Zudem hatte GWD Minden noch mit weiteren Problemen zu kämpfen. So fehlte mit Sebastian Bagats (Grippe) ein Spieler, der in wichtigen Phasen Ruhe ins Spiel hätte bringen können. Und „insgesamt standen am Ende 32 Technische Fehler und Fehlwürfe auf dem Zettel“, gab Rainer Hösl zu Protokoll und zählte „nur“ 14 Paraden bei Moritz Krieter und Colin Räbiger, die das Duell gegen Krefelds Schlussmann Philipp Ruch verloren. Außerdem kamen die Dankerser Außenspieler nicht ins Spiel beziehungsweise wurden auch nicht in optimale Wurfpositionen gebracht. Ein weiteres Manko war die Verteilung der Siebenmeter. „In einem Drittliga-Spiel keinen einzigen Strafwurf zu bekommen, ist schon außergewöhnlich“, äußerte Hösl Unverständnis. „Insgesamt hat sich die Mannschaft aber wirklich gut verkauft“, bescheinigte der Team-Manager dem GWD-Nachwuchsteam eine couragierte Leistung.

HSG Krefeld – GWD Minden II 28:23 (12:11).

HSG Krefeld: Ruch, jaeger – Loschinski 3, Fietze, Pletz 4, Phlak 5, Hombrink 1, Pannen 4, Schneider 4, Wittig 2, Gentges 2, Kuhfuss, Schmitz, Pagalies 3.

GWD Minden II: Krieter (1.-50.), Räbiger (50.-60.) – Gräfe 2, Kunisch 3, Jungmann 6, Franke 1, Antonevitch 1, Knickmeier 1, Korte, Schneider 2, Speckmann, Traue 6.

Torfolge: 0:1, 4:1, 6:4, 7:6, 11:11 (23.), 12:11 – 14:14, 16:16, 17:17, 19:20 (46.), 21:20, 23:20, 26:21 (57.), 28:22, 28:23.

(cb)