Unter die Räder gekommen
| 10. Feb 2015

Die Voraussetzungen waren alles andere als gut. Die A-Jugend konnte aufgrund des Spiels gegen die HSG Schwanewede/Neuenkirchen keinen Spieler abstellen und die U23-Akteure des Erstliga-Kaders standen nicht zur Verfügung beziehungsweise Yves Kunkel weilte beim All Star Game in Nürnberg und kam sowohl in der B- als auch in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz.

So standen Trainer Markus Ernst (Foto) nur neun Feldspieler zur Verfügung, darunter Malte Ames aus der dritten Mannschaft. Und die Leichlinger gelten in dieser starken dritten Liga sicherlich zu den größeren Kalibern – wenn nicht sogar zu den Spitzenteams. Das stellten sie bereits bei der bitteren 31:40-GWD Heimpleite Ende September letzten Jahres hinlänglich unter Beweis.

Schnell geriet die GWD-Rumpftruppe gegen die Pirates mit 0:4 ins Hintertreffen. Es waren noch keine fünf Minuten gespielt, da versuchte Ernst mit einer Auszeit den Angriffswirbel der Blütenstädter einzubremsen. Vergeblich. Der körperlichen Überlegenheit des Lorenzet-Teams hatten die Weserstädter nichts entgegen zu setzen. Beim 1:9 (14. Minute) aus Mindener Sicht war die Messe bereits gelesen.

Und da die Truppe aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis nach drei Heimniederlagen vor eigenem Anhang einen Befreiungsschlag landen und mit einem Sieg Tabellenplatz drei ins Visier nehmen wollte, nahmen Kreckler, Hilger, Novickis und Co. auch nicht den Fuß vom Gas und zogen unaufhörlich davon.

Über die Stationen 12:2, 18:5, 25:12 und 31:17 strebte der LTV einem ungefährdeten Kantersieg entgegen. „Wir hatten einfach keine Chance. Leichlingen ist die körperlich stärkste Mannschaft der Klasse. Dem hatten wir mit unserer Rumpfbesetzung nichts entgegenzusetzen“, so GWD-Trainer Markus Ernst nach Spielschluss. Und weiter: „Insgesamt war das Spiel zum Vergessen.“ Leichlingens Trainer Frank Lorenzet hingegen hatte natürlich Grund zur Freude: „Wir waren von Beginn an sehr fokussiert, engagiert und haben taktisch clever gespielt.“ Immerhin verliefen die letzten 23 Minuten vom Ergebnis her ausgeglichen.

Bleibt nur, die höchste Saisonniederlage schnell zu verarbeiten und wieder optimistisch auf das kommende OWL-Duell bei der HSG Handball Lemgo zu blicken und die spielfreie Zeit zu nutzen, die Köpfe wieder hoch zu bekommen.

GWD Minden: Krieter, Räbiger – Gräfe 4, Jungmann 4, Franke 5, Ames, Antonevitch, Knickmeier 6/5, Hösl, Schneider 1, Hartwich 1.

cb