Dankerser Handball-Urgestein Fritz Spannuth wird 85 Jahre

Veröffentlichung: 23. Juni 2022

Friedrich („Fritz“) Spannuth, Co-Trainer der DHB-Nationalmannschaft unter Horst Käsler (1926-1987) und Vlado Stenzel, vollendet am Donnerstag, dem 16. Juni 2022, sein 85. Lebensjahr. Mit dem Berliner Sportpädagogen Prof. Käsler war er u.a. 1974 unterwegs zur Weltmeisterschaft in der DDR (9. Platz, als Rumänien Weltmeister wurde), während er Vlado Stenzel als Assistent in den 1980er Jahren unterstützte.

Fritz Spannuth ist ein Mindener Handball-Urgestein. Er wurde im Handballdorf Dankersen (heute Ortsteil von Minden) geboren. Er ging dort zur Schule … und er ist dort mit zehn Jahren in den TSV Grün-Weiß Dankersen (heute: TSV GWD Minden) eingetreten. Seine ersten Spiele für GWD absolvierte er in der damals sog. „Schülermannschaft“ … natürlich draußen auf Klein- und auf Großfeld!

Fritz Spannuth ist einer der „Väter“ der großen Feldhandball-Ära von Dankersen in den 1960er Jahren: Er wurde als „Mittelstürmer“ 1967 Deutscher Meister, 1968 Europacupsieger und zwischen 1962 und 1965 viermal Deutscher Vizemeister, davon einmal (1965) in der Halle. Zudem bestritt Spannuth zwei Länderspiele auf Großfeld in der DHB-Nationalmannschaft unter Werner Vick (1920-2000).

Ebenso erfolgreich amtierte der geviewte Taktiker Fritz Spannuth später als Bundesliga-Trainer für Dankersen: drei Deutsche Meistertitel (1970 Feld, 1971 Halle und Feld), 1970 Europacupsieger auf dem Feld, 1975 in der Halle DHB-Pokalsieger und gleichzeitig die Vizemeisterschaft stehen für ihn zu Buche, bevor er im darauffolgenden Jahr mit dem TV Grambke (Bremen) in die Bundesliga aufstieg und diesen Erfolg 1986 noch einmal mit dem VfL Hameln wiederholte. Doch damit immer noch nicht genug: Fritz Spannuth dürfte „weltweit“ der einzige Trainer sein, der innerhalb von zwölf Monaten mit seiner Mannschaft in den Ballspielen dreimal Landesmeister wurde: am 16. August 1970 auf dem Feld, am 7. März 1971 in der Halle und 8. August 1971 wieder auf dem Feld mit seinen Grün-Weißen aus Ostwestfalen.

Fritz Spannuth, der als Beamter in der Kommunalverwaltung des Landkreises Minden-Lübbecke tätig war, wurde für seine Verdienste im Handball u.a. mit der Goldenen GWD-Ehrennadel und mit der Goldenen Ehrennadel des Westdeutschen Handballverbandes ausgezeichnet. Fritz spielte selbst noch bis zu seinem 61. Lebensjahr aktiv Handball in der GWD-Traditionsmannschaft, der er bis heute außerhalb des Spielfeldes mit Aktivtäten verbunden ist, genauso wie er sich um seine Familie mit drei Kindern und inzwischen vier Enkel und einem Urenkel kümmert.

Sportlich hat Spannuth erst kürzlich für sich das Golfspielen entdeckt. Die GWD-Heimspiele verfolgt er bis heute am liebsten live in der Halle … und das erste „große“ Geburtstagsgeschenk haben ihm die Spieler bereits am letzten Donnerstag mit dem Klassenerhalt in der Bundesliga überbracht. Jetzt gratuliert Handballdeutschland dem ältesten (ehemaligen) Co-Trainer seiner Nationalmannschaften, zugleich einem der ältesten Zeitzeugen, der damals noch draußen und drinnen im Handball auf internationalem Niveau als Spieler und Trainer aktiv war.

(Prof Dr. Detlef Kuhlmann) 

© Deutscher Handball Bund – Kuhlmann

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