Veröffentlichung: 15. November 2024
Mister GWD hat abgedankt. Wie angekündigt hat Horst Bredemeier sein Amt als Vorsitzender des TSV GWD Minden abgegeben. Die Führung des an Tradition und Erfolgen reichen Sportvereins im Mindener Osten legten die Mitglieder im Jahr des 100. Geburtstags passenderweise in die Hände eines Historikers: Sie wählten am Donnerstagabend Philipp Koch, Leiter des Mindener Museums, zum neuen Vorsitzenden.
18 Jahre führte Bredemeier seinen Heimatverein, der auf der Jahreshauptversammlung in der „Alten Turnhalle“ in Dankersen einen erheblichen personellen Wechsel an der Spitze vollzog. Schließlich verließen in Schriftführer Gerhard Hallmann und Handball-Abteilungsleiter Wilfried Naue zwei weitere langjährige Mitglieder der Führungscrew den Vorstand. Aus dem geschäftsführenden Quartett bleibt lediglich Stella Gieseler als stellvertretende Vorsitzende für die Abteilungen Judo, Turnen und Volleyball im Amt.
Das neue Team steht: Philipp Koch rückt nun an die Spitze. An seine Seite wählten die 78 anwesenden der insgesamt 681 Mitglieder neben Gieseler vier neue stellvertretende Vorsitzende: Markus Stahlhut (Marketing/Vertrieb), Michael Selke (Finanzen), Stefanie Jungcurt (Schriftführung) und der ehemalige GWD-Profi Oliver Tesch (Jugendhandball) bilden das neue Vorstandsteam, das dem Verein ein neues Gesicht geben will.
Mit der Wahl endet ein nahezu zwei Jahre währendes und mitunter mühevolles Auswahlverfahren, das der Verein unter der Führung von Gerhard Buddenbohm betrieben hat. Mit Philipp Koch wurde schließlich ein neuer Chef gefunden, der den gewünschten Stallgeruch ebenso mitbringt wie die notwendige Expertise als Handballer und Führungspersönlichkeit. „Als Historiker beschäftige ich mich mit der Vergangenheit, aber hier wollen wir Zukunft gestalten und die Weichen für das zweite Jahrhundert GWD stellen“, sagte der neue Chef.
In welche Fußstapfen er tritt ist ihm bewusst. Als Bredemeier seinen Platz am Vorstandstisch für Koch räumte, meinte er beiläufig: „Ich lasse meine Sachen hier liegen, Philipp. Bring mir nichts durcheinander.“
Koch war Handballer und Trainer, er hat bei GWD 95/96 als Co-Trainer des Bundesligateams und danach als Jugendcoach gearbeitet. 1999 und 2000 gewann er mit der C-Jugend die Westdeutsche Meister. Der langjährige Vorsitzende des Handballkreises verantwortete als Herausgeber das Buch „Und auch der Handball ist rund“ sowie das GWD-Buch „Grün und Weiß“ zum 90-jährigen Vereinsjubiläum. Nun übernimmt der 57-Jährige die Führung den Posten als GWD-Vorsitzender.
Als solcher stand für Koch am Donnerstagabend die erste Amtshandlung an. Der neue Chef verlieh seinen Vorgänger Horst Bredemeier die Auszeichnung als Ehrenvorsitzender. Eine Würdigung, die bei GWD zuvor lediglich Karl-Heinz Bruns zuteil geworden war. Hallmann und Naue wurde wegen ihres langjährigen und vielfältigen Engagements für GWD die Ehrenmitgliedschaft ausgesprochen. Dann rückten zwei weitere Männer in den Mittelpunkt, die den Verein über Jahrzehnte in besonderer Weise geprägt und maßgeblich für Kontinuität und sportliche Erfolge verantwortlich waren: Auch Günter Gieseking und Dietmar Molthahn wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Ehrungen bei GWD:
Horst Bredemeier: GWD-Ehrenvorsitzender. Der 72-Jährige ist seit 65 Jahren Vereinsmitglied. „Hotti“ gewann mit GWD als Trainer den DHB-Pokal und damit 1979 den letzten großen Titel. Er wirkte 20 Jahre als Bundesliga-Manager und 18 Jahre als Vorsitzender. Bredemeier trägt den Goldenen Ehrenring.?
Gerhard Hallmann: Ehrenmitglied. Nach diversen Tätigkeiten im Verein wurde Hallmann 2005 zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der 77-Jährige ist Träger der Goldenen Ehrennadel und nach wie vor an vielen Stellen im Verein tätig.
Wilfried Naue: Ehrenmitglied. Der 66-jährige Träger der Goldenen Ehrennadel gehört dem Vorstand seit 21 Jahren als stellvertretender Vorsitzender an. Er wirkt vielfältig für seinen Klub. „Schimmel“ ist Mitglied seit 56 Jahren.?
Dietmar Molthahn: Ehrenmitglied. „Molli“, seit 58 Jahren im Verein, gilt als Erfinder der modernen GWD-Jugendarbeit. Der 69-jährige Träger der Goldenen Ehrennadel war mit seinen Ideen und seiner Hingabe als Leitender Jugendtrainer Vater der Erfolge der GWD-Jugend.?
Günter Gieseking: Ehrenmitglied. Kaum jemand verkörpert Herz und Seele des Vereins so sehr wie der 68-jährige „Tiger“ Gieseking. An der Seite Bredemeiers sorgte er still und verlässlich dafür, dass der Laden lief – und tut das immer noch. Der Träger der Goldenen Ehrennadel ist Vereinsmitglied seit 53 Jahren.
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