Veröffentlichung: 07. September 2025
Er habe schlecht geschlafen, gibt Christopher Kunisch am Sonntagmorgen einen kleinen Einblick in die Nacht. Denn nach der knappen 30:32-Auswärtsniederlage beim als Aufstiegsmitfavoriten gehandelten TuS Vinnhorst war der Trainer von GWD Minden II hin und hergerissen zwischen Ärger, Stolz und Enttäuschung. Nach dem dritten Spieltag bleiben die Mindener in der Staffel Nord-West der 3. Liga weiter punktlos.
Das, was man sich im Lager des Aufsteigers vorgenommen hatte, klappte in den ersten Spielminuten vor 430 Zuschauern vorzüglich. Knackige Abwehr, Paraden von Keno Danzenbächer und ein starker Ballvortrag in der zweiten Phase. Gestützt auf ein verbessertes Tempospiel erarbeiteten sich die Grün-Weißen die 6:3-Führung nach acht Minuten. In Minute 13 hieß es 8:6 für die Mindener.
In der Folge schlichen sich jedoch der eine oder andere Technische Fehler ein. Insgesamt neun zählte Teammanager Rainer Hösl bis zum Seitenwechsel. Dazu gesellten sich Unkonzentriertheiten im Abschluss. „Wenn wir nur einen Teil der klaren Chancen machen, dann nehmen wir hier mehr mit als nur ein gutes Ergebnis und die warmen Worte vom Gegner“, äußerte Kunisch.
Aufgrund der kleinen Schwächephase, die eigentlich keine war – weil die Dankerser sich ja Chancen stark herausspielten aber leider nicht nutzten-, ermöglichte Vinnhorst einen Zwischenspurt vom 6:8-Rückstand zur eigenen 15:11-Führung (24.). Mit 16:13 für Vinnhorst wurden die Seiten gewechselt.
„In der Kabine hatten wir schon das Gefühl, dass was möglich ist“, beschrieb Kunisch, erlebte dann aber, dass in den acht Minuten nach dem Seitenwechsel Vinnhorst noch einmal die Schlagzahl erhöhte und sich mit 20:15 in Front warf. „In so einer Phase kann das Spiel auch komplett wegbrechen“, erinnerte sich der GWD-II-Trainer an den ähnlichen Spielverlauf gegen den TV Emsdetten. Vor einer Woche steuerten die Grün-Weißen erfolgreich dagegen, hielten den Abstand bis zum Spielende konstant.
„Natürlich ist es schön zu sehen, dass wir zurecht in der Liga sind. Aber auf der anderen Seite hätten wir gerne schon Punkte.“ Christopher Kunisch
Dieses Mal gelang mit starker Moral deutlich mehr: Nils Marvin Müller egalisierte in Minute 44 zum 22:22, und Mattis Welle (Foto) zwang durch seinen Treffer zum 27:26 (52.) den Favoriten in eine Auszeit. GWD schnupperte an der Überraschung. Auch von der Roten Karte gegen Kim-Patrick Brase (54.) ließ sich das junge Team nicht verunsichern. Bei Fynn Hermelings Treffer zum 28:28 berührte Brase den Ex-Dankerser in der Luft. „Es ist ein Kontakt, der in Spielen oft vorkommt. Aber Fynn landet sehr unglücklich. Deswegen war die Entscheidung in Ordnung und hatte keinen Einfluss auf das Spiel“, bewertete Kunisch.
Trotz der zweiminütigen Unterzahl hielt GWD II das Remis (29:29), ehe Vinnhorst den längeren Atem bewies. „Natürlich ist es schön zu sehen, dass wir zurecht in der Liga sind. Aber auf der anderen Seite hätten wir gerne schon Punkte“, so Kunisch, der keinen Akteur herausheben wollte. „Alle haben ihre Aufgaben gut erfüllt.“
GWD Minden II: Danzenbächer, B. Gründel – Franz 11/1, Wollin (5), Diekmann (5/1), Müller 4, Grimuta 2, Kister 2, Welle 1, Hösl, Ziercke, Riechmann, Horstkötter, Brase, Bredemeier.
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