Veröffentlichung: 24. April 2025
Frederikshaven an Dänemarks Nordspitze bietet den einzigen Ostseestrand mit Palmen – kein Witz. Doch für die C-Jungen von GWD Minden fiel Sightseeing während des größten Turniers im Land der Handball-Weltmacht wegen schlechten Wetters sprichwörtlich ins Wasser. Dafür angelten sich die Talente um die Trainer Fabian Göcke und Lasse Franz den Titel in ihrer Altersklasse.
Und nicht nur das. In den fünf Vorrundenpartien und den vier K.-o.-Spielen sammelten die Jungs in den fünf Tagen eine ganze Menge Eindrücke. Natürlich werden viele Erinnerungen an den ersten langen Handballtrip, der ein Team noch einmal viel stärker zusammenschweißt -, zurückbleiben. Dann ist da noch das professionelle Ambiente, das die Organisatoren rund um die Endspiele, die in der 2.500 Zuschauer fassenden Arena stattfanden, gestalten. „Zum Endspiel gab es eine Einlaufzeremonie mit Lichtshow und Spielervorstellung“, berichtet Fabian Göcke. Beeindruckend war auch die Eröffnungsveranstaltung: Alle 360 teilnehmenden Mannschaften aller Altersklassen waren in der Arena Nord und marschierten einzeln in die Halle ein. Das Abspielen der Nationalhymnen durfte natürlich auch nicht fehlen.
Ob die Kulisse die Jungs zunächst ein wenig lähmte? Jedenfalls diktierte Finalgegner VfL Bad Schwartau zunächst die Partie. Doch von einem Fünf-Tore-Rückstand ließen sich die Dankerser Jungs nicht abschrecken, kämpften sich sogar noch zum 21:20-Endstand vorbei und holten den Titel. „Das Finale war ein Duell auf einem sehr hohen Niveau“, konstatierte Göcke, dessen Team in dem VfL Bad Schwartau immerhin den Vize-Meister der Regionalliga Nord bezwang.
Bis zum großen Finale trafen die Grün-Weißen in Vor- und K.-o.-Phase in der Mehrzahl auf norwegische Teams. Die Duelle gegen die deutschen Gegner JSG Fredenbeck/Stade (26:14) und SV Henstedt-Ulzburg (29:10) wurden souverän gewonnen. Gegen den Nachwuchs des schwedischen Topklubs IFK Skövde ging nach einem langen Tag und ewig langen Pausen zwischen den Spielen mit 11:17 verloren. Mit dem abschließenden 31:5-Erfolg gegen Riska Håndballklubb (Norwegen) sicherte sich man Rang zwei. Zum Auftakt gewann man gegen HK 72 Sande, dem Nachwuchs des norwegischen Erstligisten, knapp mit 15:13. In der K.o.-Phase setzten sich die Dankerser nacheinander gegen die norwegischen Teams Sandnes (19:16), Kråkerøy (10:9) und Bryne (19:17) durch.
In den Duellen gegen die skandinavischen Teams mussten sich die Mindener vor allem gegen die in diesen Ländern schon seit der D-Jugend praktizierten 6:0-Abwehrreihen durchsetzen. „Ohne, dass wir das speziell trainiert haben, hat das gut funktioniert. Die Jungs haben mit den Spielen ein immer besseres Gefühl für die anzugreifenden Räume und den richtigen Moment zum Weiterspielen entwickelt“, erkannte Göcke, dessen Team seinerseits mit der 3:2:1-Abwehr die Nordlichter vor Probleme stellte.
Mit dem Turniersieg über die Ostertage beim Rødspætte Cup ist das Handballjahr für die Grün-Weißen jedoch noch nicht beendet. Am Wochenende 3./4. Mai spielen die Dankerser als Vize-Westfalenmeister um die NRW-Meisterschaft. Im Halbfinale treffen die Mindener auf den Nordrhein-Meister Bergischer HC. Im zweiten Halbfinale fordert der Nordrhein-Vize und Gastgeber JSG Köln den Westfalenmeister HSG Handball Lemgo. „Auch, wenn wir vor diesen Höhepunkt Selbstvertrauen getankt haben, sehe ich uns gegen den BHC in der Außenseiterrolle“, blickt Göcke voraus.
Das Halbfinale gegen den BHC steigt am Samstag, 3. Mai um 16.15 Uhr. Spielort ist die Sporthalle Wiener Platz, Bergischer Ring 40 in 51063 Köln-Mühlheim.
Das Finale wird am Sonntag um 16.45 Uhr angepfiffen, Anwurf für das Spiel um Platz drei ist um 12.45 Uhr.
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