Von der Luftmatratze ins Finale: A-Jugend tankt beim Sauerland-Cup ordentlich Selbstvertrauen

Veröffentlichung: 26. August 2025

Die A-Jugend des TSV GWD Minden erreichte beim Sauerland-Cup nach einer Leistungssteigerung das Finale. Dort unterlag man dem amtierenden Deutschen Meister HC Erlangen. GWD-Trainer Lars Halstenberg lobte die Fortschritte des Teams, insbesondere die defensive Stabilität.

Reine Spielergebnisse sind in der Vorbereitung nebensächlich. Aber, wenn sie gut sind, nimmt man das als Trainer natürlich gerne mit. Vor allem, wenn die Leistungen in den bisherigen Vorbereitungsspielen noch Luft nach oben ließen. „Die Spiele am Sonntag waren die stärksten Auftritte in der bisherigen Vorbereitung“, meinte dann auch Trainer Lars Halstenberg nach dem zweitägigen Turnier im Sauerland.

Dort hatte sich – wie in jedem Jahr – ein starkes Teilnehmerfeld zusammengefunden, um vor der Mitte September startenden Spielzeit in den Jugend-Bundesligen noch mal die Form zu überprüfen und sich weiter einzuspielen. Doch zunächst lief es auch für die Grün-Weißen am Samstag eher schleppend. Dabei war der Auftakt gegen den HC Empor Rostock vielversprechend. Gegen die Nordlichter, die sich für die 1. Bundesliga Nord qualifiziert haben, hieß es nach zweimal 20 Spielminuten 20:22. Nach einem 10:15-Rückstand kamen die Halstenberg-Schützlinge noch einmal bis auf 20:21 heran.

Nach vielversprechendem Start stottert der GWD-Motor

Im zweiten Vorrundenspiel kam man gegen die Zweitvertretung der HSG Hanau nicht über ein 20:20-Remis hinaus. Gegen die Erstvertretung der Hessen, die wie die Dankerser in der 2. Bundesliga (aber in der Gruppe Süd) am Start sein werden, hieß es 14:16 aus Mindener Sicht. Mit Platz drei in der Vorrunde ging es in die Zwischenrunde am Sonntag.

In der standen die Vorzeichen schlecht. Aufgrund der Vorrundenergebnisse nahmen die Schützlinge des Trainergespanns Halstenberg/Jan Gerth keinen Pluspunkt in die Vierergruppe mit. Doch am frühen Sonntagmorgen zeigten sich die GWD-Jungs zum Anwurf des ersten Spiels um 8.30 Uhr hellwach und rangen den Erstligisten TuSEM Essen mit 10:9 nieder. Ganz stark trumpfte Linus Horstkötter auf. Der war am Vorabend noch bei der knappen 28:29-Niederlage von GWD Minden II in der dritten Liga gegen das Team HandbALL Lippe II im Einsatz.

Top-fit am Sonntag

Am Sonntagmorgen ins Sauerland nachgereist erzielte der Linkshänder gegen den TuSEM sechs der zehn GWD-Treffer. Beflügelt vom Erfolg gegen die Essener ließen die Grün-Weißen gegen den Klassenpartner TV Emsdetten zum Abschluss der Zwischenrunde ein 19:14-Sieg folgen. Vom Zwischenstand von 10:10 an zogen die GWD-Jungs entscheidend davon und lösten das Viertelfinalticket.

In der Runde der letzten Acht wartete der HC Bremen, auf den man am 2. Spieltag der 2. Bundesliga-Nord treffen wird. Dieses Mal hatten GWD nach Siebenmeterwerfen mit 18:15 die Nase vorne. Nun ging es gegen den nächsten Klassenpartner um den Einzug ins Endspiel. Etwas überraschend hatte der Bergische HC TuSEM Essen ausgeschaltet und war vielleicht auch leicht favorisiert. Vor allem, weil die Mindener vor einer Woche bei einem Turnier in Lemgo dem BHC über 60 Minuten mit sechs Treffern unterlegen war. Im Sauerland hingegen hatten die GWD-Jungs nach einem umkämpften Spiel knapp mit 12:10 das bessere Ende für sich.

HC Erlangen eine Nummer zu groß

„Am Sonntag haben wir vor allem gut verteidigt. Sowohl in der 3:2:1 als auch in der 6:0 haben wir es geschafft, Kontakt zu den Rückraumspielern zu bekommen, und dann in der Kooperation auch viele Kreisanspiele zu verteidigen“, berichtete Halstenberg, der in den entscheidenden Spielen eher wenig durchgewechselt hatte. „Es ging auch darum, dass sich die Achsen einspielen.“ Es war eine Erklärung, warum die Grün-Weißen im Endspiel vor vollen Rängen gegen den amtierenden Deutschen Meister HC Erlangen chancenlos waren. „Erlangen wird auch in der kommenden Saison einer der ersten Titelanwärter sein“, nahm Halstenberg die 8:22-Niederlage gelassen hin.

Vielmehr unterstrich Halstenberg die sportlichen Fortschritte und auch das gelungene Teambuilding. Denn anders als viele Teilnehmer der A-Jugend-Konkurrenz übernachteten die Mindener bei diesem renommierten Einladungsturnier nicht in einem Hotel oder einer Jugendherberge, sondern in einem Klassenzimmer. „Aus sportfachlicher Sicht ist so eine Nacht in einem Klassenzimmer auf der Luftmatratze nicht das Beste. Aber es war gut fürs Teambuilding“, meinte Halstenberg.

So geht es für die A-Jugend bis zum Bundesliga-Start weiter

An den kommenden beiden Wochenenden bis zum Saisonstart absolviert die A-Jugend noch zwei Testspiele – auch um in den Saisonrhythmus zu kommen. Erst geht es zum Regionalligisten SV Stöckheim nach Braunschweig und dann zum abschließenden Härtetest zum Nord-Erstligisten VfL Horneburg.

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