Verstärkung für das Trainerteam
Handball | 30. Nov 2016

Mit Walter Haase (63) präsentiert GWD Minden einen namhaften Zugang für das Trainerteam. Der Koordinator Leistung im Westdeutschen Handballverband (WHV) arbeitet an der Entwicklung der Nachwuchs-Leistungszentren. Bislang schwerpunktmäßig in Dormagen und jetzt in Minden. „Das sind unsere beiden Top-Zentren. Beide haben das Soll immer übererfüllt. Sowohl bezogen auf die Erfolge als auch auf die Entwicklung der Sportler. In Minden kommen zudem die Erfolge in den Bundesfinals mit der Schule hinzu“, erläutert Walter Haase bei seiner Vorstellung in der NRW-Sportschule Mindener Besselgymnasium. Mit einem Internat hat jedoch Dormagen noch etwas, auf das auch Minden als Vision schielt.

Der Kontakt resultierte aus der Verbindung zum leitenden GWD-Jugendtrainer Dietmar Molthahn. Beide arbeiteten 1990/91 zusammen beim TuS Nettelstedt. Haase als Sportlicher Leiter und Molthahn als Trainer der damaligen Zweitligamannschaft. „Als er vor einiger Zeit nebenbei erwähnte, dass er in Dormagen aufhöre, habe ich ihn sofort gefragt, ob er bei uns einsteigen will“, erzählt Molthahn. Die Abstimmung habe nicht lange gedauert, mittlerweile sei er bereits für GWD aktiv geworden. Der noch in Dormagen wohnhafte Haase habe Auswärtsspiele der Bundesliga-A-Jugend besucht und sich danach mit GWD-Trainer Sebastian Bagats ausgetauscht. Dieser begrüßt das Feedback. „Der neutrale Blick von Außen hilft mir enorm weiter“, sagt der im vierten Jahr als A-Jugendcoach tätige Bagats.

Als „Personalqualifizierung“ überschrieben ist die Unterstützung der Trainer, verbunden mit der Entwicklung und Ausbildung junger Trainer, einer von drei Schwerpunkten Walter Haases, dessen Tätigkeit bei GWD Minden betreuend und beratend sein soll. Darüber hinaus wird er auch selbst Trainingseinheiten leiten. Die Entwicklung eines Scoutingsystems und dessen Durchführung zählen ebenso zu den Aufgaben wie die Optimierung der Bausteine Schule/Verein, dabei durchaus auch Sportart übergreifend. Letzter großer Baustein ist die Internatsanbindung. Das wäre für Dietmar Molthahn schlichtweg das „Sahnehäubchen“.

„Um konkurrenzfähig zu bleiben, wollen wir in der Spitze neue Akzente setzen“, betont GWD-Vorsitzender Horst Bredemeier und verweist auf die in den letzten Jahren veränderten Rahmenbedingungen. „Der Verein ist immer der entscheidende Faktor“, streicht Walter Haase heraus. Nur durch die Begleitung der Schule sei jedoch die Erweiterung des Trainingsprogramms auch auf den Vormittag möglich. „Das System hat gegriffen“.

Walter Haase bezeichnet sich als OWL-orientiert. Neben dem TuS Nettelstedt (1982 bis 1976 Trainer, 1990 bis 1993 Sportlicher Leiter), lernte er 1987 auch den TBV Lemgo kennen („kurz und bitter, aber lehrreich“). Wie Dietmar Molthahn entschied er sich in den 1990er-Jahren für den Einstieg in die Nachwuchsarbeit auf hoher Leistungsebene. Seit 2002 ist er beim WHV, war zudem von 2002 bis 2012 beim DHB als Trainer der Bundeswehr-Sportfördergruppe und Lehrgangsleiter in der Trainerausbildung. Dabei begegneten ihm bereits Handballer wie Arne Niemeyer, Fiete Buschmann, Moritz Schäpsmeier, Sören Südmeier oder auch Frank Carstens und Christian Prokop. Von 2008 bis zum Sommer 2016 engagierte er sich zudem in Dormagen.

Jetzt kommt Minden hinzu, außerdem hat er das Nachwuchszentrum Ahlen zwecks Ausbau zu einem Lehrgangszentrum im Blick. Insgesamt gibt es im Bereich des Westdeutschen Handballverbandes sieben Nachwuchs-Leistungszentren im männlichen Bereich: Neben Minden, Dormagen und Ahlen noch Lemgo, Gummersbach, Essen und Solingen.

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