U19-WM in Russland: Zittern um Achtelfinal-Einzug
| 13. Aug 2015

Nach der gemischten Bilanz nach dem Auftaktwochenende (Niederlage gegen Island, Kantersieg gegen Venezuela) fällt die Bilanz nach den Spielen drei und vier für das deutsche Team durchwachsen aus.

Gegen die Norweger (Dritter der Olympischen Jugendspiele 2014) kamen die DHB-Jungs gut aus den Startlöchern und hielten die Partie bis kurz vor der Halbzeit offen, konnten sich in den letzten fünf Minuten vor dem Seitenwechsel sogar absetzen, bauten die 16:13-Pausenführung nach dem Wechsel sogar auf 18:14 aus. „Wir haben dann nicht mehr das gemacht, was wir abgesprochen hatten“, monierte nach dem Spiel Bundestrainer Christian Schwarzer. Norwegen kam zum Ausgleich, die Deutschen hielten jedoch dagegen und konnten selbst eine 26:25-Führung (52. Minute) herauswerfen, verloren in der Folgezeit jedoch die Linie und brachten die Skandinavier mit leichten Fehlern wieder ins Spiel. Am Ende stand eine unglückliche und unnötige 29:31-Niederlage.

Im vierten Spiel traf die deutsche U19 auf die starken Spanier und legte eine klare Leistungssteigerung hin. Michalczik war in der Anfangsphase mit zwei Treffern an der frühen 5:2-Führung beteiligt und Birlehm hielt stark und spielte durch. Logische Konsequenz der Überlegenheit: Eine komfortabel erscheinende 14:9-Pausenführung. Bis zum 22:16 sah Deutschland wie der sichere Sieger aus. Doch die Iberer verkürzten, kamen sogar bis auf 24:23 heran. Doch in den letzten fünf Minuten sollte nur noch ein Treffer fallen, und zwar zum 25:23-Sieg für die DHB-Auswahl mit der Schlusssirene.

Morgen geht es für die DHB-Jungs gegen Ägypten um den Einzug ins Achtelfinale. Gegen den aktuellen Afrikameister und Silbermedaillengewinner der Olympischen Jugendspiele 2014 reicht nur ein Sieg zum Weiterkommen. Ansonsten würden die Ägypter das deutsche Team noch vom vierten Platz verdrängen, der zum Achtelfinale reicht. Gewinnt Deutschland und die sicher qualifizierten Spanier verlieren gegen die ebenfalls schon qualifizierten Norweger, ist für Michalczik, Birlehm und Co. sogar Platz drei noch drin. „Spielen wir wie gegen Norwegen oder heute Spanien, dann bin ich guter Dinge“, so Coach Blacky Schwarzer. Anwurf ist morgen um 9 Uhr deutscher Zeit. Das Spiel wird im Livestream übertragen.

Die persönliche Bilanz der beiden GWD-Akteure liest sich übrigens gut. Birlehm ist die klare Nummer eins zwischen den Pfosten, spielte rund drei von möglichen vier Stunden und kommt auf 40 gehaltene Würfe (33,6 % Quote). Damit belegt er im Ranking der besten Keeper den starken fünften Platz. Michalczik, etwas überraschend auf den WM-Zug aufgesprungen, liegt mit 10 Turniertreffern auf Platz 18 der Torschützenliste. Von den deutschen Feldspielern standen nur zwei länger auf der Platte als der Mindener.

Text: Christian Bendig

Foto: privat