Überzeugender Auftritt – 3:2:1-Deckung Schlüssel zum Sieg
| 07. Sep 2015

„Wir müssen im Rückraum mehr Torgefahr ausstrahlen“, hatte Sebastian Bagats – der beim Auswärtsspiel beim OHV Aurich Trainer Markus Ernst vertreten hatte – noch nach der 22:30-Niederlage erklärt. Und das taten die Grün-Weißen gegen den LSC. Besonders Jannik Jungmann (sechs Treffer) und Christopher Kunisch (5) trafen in wichtigen Phasen der Begegnung, die bis zur 40. Minute ein hart umkämpftes Duell zweier bis dahin gleichwertiger Mannschaften war. Zu dem erfahrenen Duo Jungmann und Kunisch gesellte sich im linken Rückraum Marian Michalczik mit drei Treffern. Der U19-Nationalspieler hatte im ersten Durchgang Wurfpech, ließ sich davon jedoch nicht beirren und nahm sich immer wieder Würfe, schaffte so Freiräume für die Nebenleute.

Absolut herausragend am Sonntagnachmittag war jedoch die Defensivarbeit. Die 3:2:1-Deckung zeigte sich lauffreudig, beweglich und gegen die körperlich überlegenen LSC-Rückraumspieler zudem zweikampfstark. So gestatteten die Halbverteidiger Max Hösl, Jungmann und Michalczik als Spitze den Longericher-Angriffsreihe um Christian Born (Mitte), Christopher Wolf und Mathias Peters kaum leichte Tore. Moritz Rodenkirchen schirmte auf der zentralen Deckungsposition LSC-Kreisläufer Christopher Krosch hervorragend ab.

Die Frage war nur, wie lange würden die Dankerser diese intensive Spielweise aufrechterhalten können? Die Antwort: Bis zur Schluss-Sirene. Denn ab der 40. Minute liefenen die Grün-Weißen einen Gegenstoß nach dem anderen, nutzten die sich nun häufenden technischen Fehler und Fehlwürfe der Gäste konsequent zu leichten Toren. Im Positionsspiel lief der Ball gegen dann resignierende Gäste immer flüssiger. Selbst in Unterzahl trafen die Weserstäder. So in einer ganz entscheidenden Phase zwischen der 39. Und 41. Minute als Tim Wieling eine Zeitstrafe absaß. Den 19:21-Anschlusstreffer von Rechtsaußen Dennis Mestrum beantworteten Kunisch und Jungmann mit zwei Treffern in Folge zum 23:19, ehe der in der ersten Halbzeit kaum eingesetzte Mats Korte zum 24:19 einnetzte (42. Minute) und Longerichs Trainer Christian Stark dazu veranlasste, eine Auszeit zu nehmen. Die brachte jedoch wenig Besserung. Hösl mit einem Doppelschlag und Fabian Hartwich zum 27:19 sorgten für die Vorentscheidung.

„Die Abwehr war heute über die gesamten 60 Minuten sehr gut“, lobte Ernst, der Longerich als den stärksten Aufsteiger einschätzt. „Sie haben keine Lösung gegen unsere 3:2:1 gefunden. Wir haben es geschafft, den Außen keine leichten Würfe zu gestatten. Unsere Halbverteidiger waren richtig gut und aus dem Rückraum waren wir torgefährlich“, so Ernst weiter. Daneben „funktionierte“ jeder Spieler, der von der Bank kam. Angefangen bei Fabian Breuer, der mit der Halbzeitsirene einen Tempogegenstoß verwandelte, Mats Korte, der gegen die Hünen keinen Zweikampf scheute oder Julien Knickmeier, der nach seiner Einwechslung in der 49. Minute noch vier blitzsaubere Treffer erzielte. „Das Spiel heute hat gezeigt, dass unser Konzept, immer wieder A-Jugendliche zu integrieren, durchaus erfolgreich sein kann“, meinte Ernst mit einem Lächeln im Gesicht abschließend.

GWD Minden II: Krieter 1.-26., Birlehm 27.-60. – Wieling 7/3, Jungmann 6, Kunisch 5, Hösl 4, Knickmeier 4, Michalczik 3, Korte 3, Hartwich 3, Kern 1, Breuer 1, Rodenkirchen 1.

Longericher SC: Burggraf, Inzenhofer – Richter 6/2, Krosch 4, Mestrum 4, Hartmann 4, Tebbe 2, Peters 1, Wagner 1, Hoffmann 1, Born 1, Wolf 1,Wirths.

Text: Christian Bendig

Foto: Christian Bendig